Die Großmarkthalle von Ulrich Finsterwalder und Theodor Teichen, fertiggestellt im Jahr 1940, ist bis heute der zentrale Umschlagplatz für den Handel von Obst und Gemüse in Köln. Ihre damals innovative Schalenbauweise, mit einer stützenfreien Fläche von 7.500 Quadratmetern und einer Spannweite der parabolischen Bogenkonstruktion von 57 Metern, fasziniert noch heute.

Im Rahmen der geplanten Erweiterung des Inneren Grüngürtels bis hin zum Rhein, entsteht demnächst rund um die Großmarkthalle das neue Stadtviertel »Parkstadt Süd«. Dort sollen Wohnungen, Büros, Gewerbeflächen, Kindertagesstätten, Schulen sowie Freizeit-, Spiel- und Sportmöglichkeiten geschaffen werden. Der Großmarkt wird deshalb an einen neuen Standort, voraussichtlich nach Köln-Marsdorf, verlegt werden. Das eröffnet die einzigartige Gelegenheit für eine programmatische Transformation der denkmalgeschützten Halle. In den vorliegenden Planungen bildet sie das Zentrum des neuen Quartiers.

Modelle für eine diverse Stadtgesellschaft

Studierende des »Institute of Media and Design« der TU Braunschweig präsentieren hierzu eine Reihe physischer Modelle, die alternative räumliche Atmosphären sowie nachhaltige und ressourcenschonende Nutzungsvorschläge für die Großmarkthalle aufzeigen. Ihr Ziel ist klar definiert: Die Großmarkthalle soll zu einem attraktiven und stadtpolitisch relevanten kulturellen Zentrum in der »Parkstadt Süd« werden. Die Entwerfenden suchen dabei Antworten auf die Frage, was eine städtische Gesellschaft benötigt, um einen Ort zu ihrem sozialen Treffpunkt, ihrem Wohnzimmer, ihrer Werkstatt zu machen.

Die persönliche Kommunikation heterogener Gruppen, besonders nach den herausfordernden Erfahrungen während der Corona-Pandemie, macht dabei den besonderen Reiz solch hybrider ‘Multi-Use’-Gebäude aus. Vergleichbare Beispiele aus Skandinavien oder den Niederlanden zeigen uns: Für das Gelingen eines solchen gemeinschaftsstiftenden Ortes ist es unabdingbar, dass die Programm-Angebote und Räume täglich und rund um die Uhr zugänglich sind, online buchbar, inklusiv, generationsübergreifend und vor allem auch kostenfrei.

Die Studierenden des Departments Architektur der TU Braunschweig laden alle Interessierten ein, sich ihre alternativen Entwürfe zur Transformation der Großmarkthalle Köln anzuschauen.

Projektleitung: Prof. Matthias Karch, Department Architektur der TU Braunschweig Institute of Media and Design