Anne Dingkuhn erschließt Räume durch filigrane Zeichnungen auf durchscheinenden Materialien wie Folien, die im Raum hängen und ein offenes, vielschichtiges Bild erzeugen. In der Ausstellung Memory Untold wird der Raum zum Guckkasten, der wie das Innenleben eines gedankenvollen Kopfes wirkt. Überlagernde Zeichnungen, drehende Mobiles und kleine Objekte symbolisieren die Bewegung und Veränderlichkeit von Erinnerungen. Die Inszenierung macht deutlich, dass das Gedächtnis kein statisches Archiv ist, sondern ein lebendiger Prozess, der Fragmente neu verknüpft, Bedeutungen schafft und Perspektiven wandelt.