Die Fotografen Ingrid und Dietrich Bahß wurden im Dezember 1983 als "Staatsfeinde" aus der Staatsbürgerschaft der DDR entlassen. Sie hatten sich in ihrer privaten Galerie durch Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Kunstaktionen zu Haltungen und Wertevorstellungen lautstark geäußert. 30 Jahre nach dem Mauerfall zeigen sie Dokumente und Fotos aus ihrer Zeit in der untergegangenen DDR und Neues aus Köln.

Doch auch in ihrer neuen Heimat wird der Schutz ihrer Privat- und Berufsphäre unterwandert: während sich die Öffentlichkeit auf die Fotoarbeiten konzentriert, hat sich in der Peripherie der Räume - quasi hinter dem Vorhang - ein technisches Monster eingenistet und wartet hungrig auf seine Beute. In den scheinbar unscheinbaren Treppenaufgängen, wo der Besucher auf dem Weg zur Kunst nach oben strebt, laufen zahllose Audio-, Video- und Datenkabel zusammen: eine Abhörstation, errichtet von den Künstlern Kate Ledina (Weimar), Colm Clarke (Belfast) und Rochus Aust (Köln).