„Als Fluid werden immer Substanzen bezeichnet, die sich […] kontinuierlich verformen, das heißt, sie fließen.“ So halten auch die fluiden Formen der Werkreihe von Eva Hermens „touch“ eine Bewegung fest. Wie ein Schnappschuss eines fluiden Systems, welches sich immer weiter bewegt, gleiten sie scheinbar durch den Raum. Sie interagieren miteinander und scheinen einen bestimmten „Prinzip“ zu folgen, wenn sie im Raum schweben.

„Axiom bezeichnet […] ein unmittelbar einleuchtendes Prinzip bzw. eine Bezugnahme auf ein solches. Ein Naturgesetz, das als Prinzip für empirisch bestätigte Regeln postuliert werden kann .“ Matthias Demmer arbeitet gezielt mit geometrischen Formen und ihrer vielfältigen Anordnung. Seine Werkreihe „tapatoru“ folgt einem spezifischen formalen Grundmuster. Diese Muster schwingen wie ein Rhythmus im dreidimensionalen Raum, indem er neue Verbindungen und Zusammenhänge in seiner Formenwelt entdeckt.

Auch wenn die Arbeiten von Eva Hermens & Matthias Demmer formal in großem Kontrast zueinander stehen, verbinden sich beide. Durch die Anordnung im Raum entwickeln die Objekte gemeinsam eine neue Bewegung und einzigartige Strukturen. Beide KünstlerInnen arbeiten von zwei gegensätzlichen Standpunkten aus. Matthias Demmer entwickelt nach geometrischen Regeln seine abstrakten plastischen Formen. Eva Hermens experimentiert mit fluiden Formen und kreiert daraus eine Rauminstallation. Die Arbeiten greifen Kontraste auf und gewinnen durch ihre inhaltliche Gemeinsamkeit stark an Ausdruckskraft!!

Beim Betrachten der Natur, findet man viele ähnliche Strukturen und Formenwelten. So gegensätzlich, wie sie optisch wahrgenommen werden, so nah und verbunden sind sie in der Natur. Ob es sich um Amöben als ein Kleinstlebewesen handelt, die mit ihrer organischen Form in ihrer Makrowelt lebt oder um die Formen von einzelnen Schneekristallen, die mit ihren geometrischen Figuren eine unendliche Vielfalt bilden. All diese kontrastreichen Formenwelten bilden eine plastische Gesamtheit.

Eine für Menschen fast nicht greifbare Welt mit Milliarden verschiedener Formen, Strukturen und Prinzipien, nach denen Lebewesen, Pflanzen sowie Eis und Gestein aufgebaut sind, ist in ihrer Formensprache einzigartig.