58 Grad Nord und 3 Grad West bezeichnet die Position in der Nordsee nahe Scapa Flow, in der sich das Wrack der S.M.S Cöln am Meeresboden befindet. S.M.S. steht dabei für Seiner Majestät Schiff und benennt die Kriegsschiffe der Marine zur Kaiserzeit. Kathrin Rabenort interessiert die hierarchische Ordnung auf den Schiffen,die unter anderem 1918 zum Matrosenaufstand führten.

In ihren Skulpturen, Wandinstallationen und Nähmaschinenzeichnungen erforscht sie die damaligen und heutigen Machtverhältnisse, die sich in der geschlossenen Struktur eines Schiffes widerspiegeln.
Die vestimentäre Sprache der getragenen Uniform oder normierten Arbeitskleidung, das integrierte Spannungsverhältnis von Norm und Individuum sowie Kleidung als Hülle des menschlichen Körpers und dessen physische und psychische Formung durch diese sind ihre Themen.

Sie dekonstruiert Second-Hand-Arbeitskleidung und entwickelt Objekte, die ihre Ausganswelt assoziativ in sich tragen. Textile Rangabzeichen oder Abdrucke historischer Fotografien auf Kleidung ordnet sie neu und fügt sie skulptural oder installativ zusammen.
Für die Ausstellung 58 Grad Nord und 3 Grad im Kunsthafen (Rheinauhafen) entsteht eine weitere Arbeit zu den in Köln-Wahn 1917 im Vorfeld der Revolution hingerichteten Matrosen.
Die Ausstellung begleitet ein Katalog.