Lena Anouk Philipp verwebt in ihren Bildwelten Figuren, Alltagsgegenstände, Flora und Fauna. Sie erweitert deren sichtbare und uns vertraute Eigenschaften um eine metaphysische Ebene: Figuren werden durch Transformationen und Mutationen zu surrealen Wesen mit multiplen Charakteren. So verschmelzen sie mit den abgebildeten Objekten zu eigenartigen Persönlichkeiten. Eingebettet in eine vegetative Umgebung entsteht so eine unwirkliche oder überwirkliche Atmosphäre jenseits unserer konkreten und gemeinschaftlich anerkannten Realität.

Die Vermischung von realer und mystischer Welt findet bei Lena Anouk Philipp eine eigene malerische Form. Leuchtende Farbigkeit verbindet sich mit transparenten Strukturen und detaillierter Zeichnung. Applizierte Elemente aus Stoff und Papier durchbrechen die Oberflächen und erweitern das Papierformat. Eine überlebensgroße Figur, die aus flachen bemalten Bildstücken zusammengesteckt ist, bricht die Zweidimensionalität der Gemälde auf und erweitert sie in den Raum. Hierbei greift die Künstlerin auf ihre jüngsten Erfahrungen mit kleinformatigen Skulpturen aus Papier und Karton zurück, die sie während der durch Corona verursachten Lockdowns als Mail Art an befreundete Künstler*innen verschickte. Im großen Format behauptet sich die Skulptur als ein körperliches Gegenüber für das Publikum, und wirkt gleichzeitig als Vermittlerin zu den Wesen und Welten in den ausgestellten Bildräumen.