Im späten Kalten Krieg und in der frühen postsowjetischen Ära der 80er und 90er Jahre wurden nicht nur die geopolitischen Zustände radikal erschüttert und neu verhandelt, sondern auch die verschiedenen Zustände der Kunst und des Kunstschaffens durch das Aufkommen neuer technologischer Medien. In dieser Zeit gehörte das Goethe-Institut zu den produktivsten internationalen Kulturorganisationen, die neue Tendenzen in der Medienproduktion förderten, vor allem Videokunst, Experimental- und Dokumentarfilm. Die in diesen Koproduktionen des Goethe-Instituts entstandenen Werke fingen oft die sozialen Umwälzungen und die turbulente Politik an den verschiedenen Orten ein, an denen sie in der globalen Mehrheit stattfanden. Einige dieser Werke, denen nachgesagt wird, dass sie zentrale Werke hervorgebracht, sogar wichtige Praktiker beeinflusst und nachhaltige alternative Film- und Medienkunstszenen in ihren Gaststädten initiiert haben, wurden auch auf Festivals und in Institutionen im Ausland gezeigt. Doch einige gerieten ins Stocken oder verschwanden in der Versenkung.
Dieses Vorführungsprogramm ist Teil von Media Encounters, einem laufenden Forschungsprojekt, das zur Wiedererlangung einiger dieser Werke geführt hat und gleichzeitig die Annahme eines einseitigen Einflusses dieser Begegnungen zwischen lokalen Künstler:innen und ihren deutschen Mitarbeitenden in Frage stellt.

Film Screening & Diskussion
Mi 29 11 2023 | 18:30 Uhr
Kinosaal Alte Feuerwache
Melchiorstraße 3, 50670 Köln
Freier Eintritt / auf Spendenbasis