In der Einzelausstellung “CODEX” des Künstlers Helmut Brandt, offenbart sich ein faszinierender Archivschatz. Welche Erkenntnisse ergeben sich bei der Betrachtung von Kunst, die erst aus den Archivkartons ans Licht geholt werden muss, um sie zu sehen? Es weckt die Neugier. Somit wird die Betrachtung zu einer Reise des Entdeckens einer Sammlung, der Dokumentation künstlerischer Forschung und der Inspiration. Dieses Szenario unterstreicht die grundlegende Bedeutung des Archiv-Gedankens in der Kunst – der Wiederentdeckung vergessener Schätze und verborgener Geschichten

Ursprünglich war es ein zufälliger Moment, wodurch Helmut Brandt erkannte, dass selbst abgebundene Acrylfarben zu einem Malmittel werden können. Diese verwandelte er in grobe und feine Granulate – bis hin zu winzigen Mikropartikeln, die er auf der Leinwand weiter verarbeitete. In diese integrierte er außerdem Materialien wie Holz, Papierpulpe, Textilien und Pflanzenfasern. Der künstlerische Forschungsprozess aus einem Wechselspiel von Versuch und Irrtum, führte zu einer Fülle von Fragen und schließlich zu einer erstaunlichen Vielfalt an weit über Tausend Bildern, von denen es in der Ausstellung einen Querschnitt zu entdecken gibt. Um diese beeindruckende Vielfalt zu systematisieren, begann ein Prozess der Kodifizierung. Hierbei wurden die Werke nach Materialien, Techniken und Projekten geordnet. Diese Art der Kategorisierung zeigt auch eine spielerische und oft ironische Seite in Form von Titeln wie "St. Blasius" oder "Lavaggio".

Um die subtilen Unterschiede, Strukturen, Muster, Reliefs und die dynamische Anordnung sowie die Haptik der Granulat Aufträge zu erkennen, bedarf es einer aufmerksamen Betrachtung. Die kleinen Formate überraschen mit einer erstaunlichen Informationsdichte, die in der Vergrößerung eine ganz eigene Dimension erreichen. Das Bildarchiv von Helmut Brandt beherbergt ein reichhaltiges und komplexes Universum, das es zu erforschen gilt.

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