Cristiana Cott Negoescu arbeitet multimedial. Sie bezeichnet sich selbst als Conceptographer also als eine Verbindung von Konzeptkünstlerin und Choreographin. Fotografie, Video, Installation, Poesie und Performance nutzt sie, um sozialpolitische Themen unserer gegenwärtigen Gesellschaft zu behandeln. Dazu gehörten in der Vergangenheit zum Beispiel die Ausbeutung der Natur, Migration, Digitalisierung, Frauen- und Arbeitnehmerrechte. Sie inszeniert darüber in einer künstlerischen Verdichtung beispielhafte Situationen, die das Publikum emotional und intellektuell ansprechen oder sie immersiv in das Geschehen einbeziehen.

In der artothek wendet sie sich der Lebenssituation von Leih- und Wanderarbeiter*innen zu, die, zumeist aus Osteuropa kommend, die unter rechtlich wie wirtschaftlich fragwürdigen Bedingungen einen nicht unerheblichen Teil der Arbeit im Bausektor, in der Gesundheits- und Altenpflege sowie in der Landwirtschaft verrichten. Sie leben mitten unter uns in einer Parallelwelt, zu der die breite Masse der Gesellschaft in den seltensten Fällen Berührungspunkte hat.
Cristiana Cott Negoescu kreiert in ihrer Installation in der artothek Durchlässigkeiten zwischen beiden Spären. Sie sucht nach Antworten auf die Frage, was Heimat bedeutet und welche Mindestanforderungen eine Bleibe erfüllen muss, um dem Individuum ein Gefühl von einem Zuhause zu geben. Die Installation bietet Einblicke in Parallelwelten, die zu einer Befragung der Position des Publikums führen. Im Rahmen der Eröffnung wird die Rauminszenierung durch eine Performance aktiviert.