Eröffnung: TOLERANTE
Lisa Busche
Lisa Busche malt mit sehr reduzierten Mitteln. Ausgangspunkt ist oft die Linie, am liebsten die gesprühte. In der Mitte des Farbstrahls intensiv schwarz, nach außen zum Farbnebel verlaufend ergibt sich in einer einzigen Geste ein Volumen, ein malerischer Farbraum. Abklebungen werden entfernt, lassen Lücken entstehen und enthüllen so einen bis dahin verborgenen Bildraum, direkt im Bildträger. Das Auge der Betrachter*in ist gefordert, muss ergänzen, verbinden und Täuschung überwinden. Lisa Busche untersucht die Zeichenhaftigkeit von freier Bewegung, sprengt die Grenzen des Formats und jongliert mit Raum, mit dem Bildraum ebenso wie mit dem architektonischen Raum. Beide verknüpft sie so miteinander, dass eine gemeinsame Idee von Raum entsteht.
In ihren ortsspezifischen Installationen reagiert Lisa Busche auch auf die Gestalt der artothek – Raum für junge Kunst. Hier kombiniert sie Arbeiten auf Leinwand mit Zeichnungen auf Acrylglas, die die Architektur des Haus Saaleck aufnehmen. Malerei auf Leinwand wird fragmentiert, durchbrochen, reliefartige Strukturen führen mit materiellen und immateriellen Mitteln zum heterogenen Bildraum.
Lisa Busche, 1973 geboren in Hamburg, studierte ab dem Jahr 2000 Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Ihr Diplom machte sie bei Heinz-Günther Prager, den Abschluss als Meisterschülerin im Jahr 2006 bei Walter Dahn.