Mandy Knospe
LOST IN TRACE
07.02.2025-23.02.2025

Mit ihren Arbeiten, die sich von Grafik, Zeichnung, über Fotografie, Video, Skulptur bis Konzept verorten lassen, gut und gern auch mal eine gesamte Corporate Identity ergeben können, kommentiert Mandy Knospe das gesellschaftliche und das individuelle Geschehen. Dabei sorgen konsequenter Gestaltungswillen, Sensibilität für Material und das feine Gespür für Ästhetik für den Drive, der uns mitreißt jeder einzelnen Erzählung folgen zu wollen, uns in sie einzufühlen, zu verstehen.
Ihre Arbeiten treten in einen Dialog mit den Betrachtenden, sie kommunizieren mit ihrem Gegenüber. Sie erzählen und generieren Geschichten. Manchmal fragend, manchmal antwortend, immer Raum öffnend. Aneinandergereiht und scheinbar repetitiv, den Fokus verrückt und neu gesetzt, Mandy Knospe nimmt die Härte des Alltags ins Visier und lässt uns Schönheit in ihr finden.
Ins Gespräch mit künstlicher Intelligenz tritt die Künstlerin, um der AI von damals
zu erzählen und freut sich dann über ideologische Rückfragen und Varianten, die zwar nicht neu sind, aber die eigene Neugier triggern.
Gespiegelt wird das, was es braucht, was fehlte, freistellend, den Kontrast erhöhend, die Relevanz verdeutlichend.
Text: Marie Donike

With her works, which range from graphics, drawing, photography, video, sculpture and concept art, sometimes even an entire corporate identity, Mandy Knospe comments on social and individual experiences. The consistent will to design, sensitivity to material and a fine sense of aesthetics provide the drive that draws us in to follow each individual narrative, to empathise with it, to understand it.
Her works enter into a dialogue with the viewer, they communicate with their counterpart. They tell and generate stories. Sometimes questioning, sometimes answering, always opening up space. Strung together and seemingly repetitive, the focus shifted and reset, Mandy Knospe takes aim at the harshness of everyday life and allows us to find beauty in it.
The artist enters into dialogue with artificial intelligence to tell the AI about times gone by and then delights when ideological questions are asked back and variations are offered that are not new, but least trigger her own curiosity.
What is mirrored is what is needed, what is missing, releasing, increasing the contrast, clarifying the relevance.

Mandy Knospe LOST IN TRACE ist Teil der Ausstellungsreihe KRÄNZE kuratiert von Sandy Becker und Marie Donike.

KRÄNZE [ˈkʁɛnttsə] stehen für Ganzheit, Fülle und Unendlichkeit. Ein Kranz ist schwer zu teilen, seine Enden halten sich gegenseitig fest. Sie symbolisieren einen Weg, der weder Anfang noch Ende hat und so unter anderem für eine tiefe Verbundenheit stehen kann. Kränze eignen sich als Geschenk und Tischdekoration, aber auch für Beerdigungen, um
Abschied und Dank zu sagen.
Abschied nehmen und Danke sagen wollen wir auch: von der ständigen Betonung der Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Verhältnissen und Perspektiven. Dabei sind die Zusammenhänge vielleicht größer und spannender, als immer wieder vermutet wird. Mit der Ausstellungsreihe KRÄNZE wollen wir neue und andere Aspekte zwischen Ost und West thematisieren, präsentieren und damit mögliche Grenzen [ˈɡʁɛntt snn ] durchbrechen. Was verbindet uns? Was bringt uns zusammen?
Welche (spezifischen) Unterschiede machen diese Beziehungen spannend und wichtig?
Das ehemalige Blumengeschäft Boddenberg in Köln dient mit seinen großen Schaufenstern als Schnittstelle zwischen öffentlichem Raum und Ausstellungsort für diesen Austausch und neue gemeinsame Ideen. Es dient außerdem als Ausgangspunkt des Titels KRÄNZE. Jahrzehnte lang waren hier Kränze ein wichtiges floristisches Produkt, die Bewegung des Kranzbindens alltägliches Geschäft, auf das ein schlichtes hängendes noch existierendes Glasschild hinwies.

gefördert von Kunststiftung NRW