Der Ausstellungsraum Q18 des Quartier am Hafen, Köln, variiert durch architektonische Elemente und verbaute Materialien zwischen einem Ausstelungsraum, der an einen Off-Space erinnert, und in Teilen an einen WhiteCube denken lässt. Daneben funktioniert das Q18 als Atelier und Projektraum. Wenn mit »you can´t be pablo, if your work ain´t sellin`« unter anderem auch die Frage nach der Verkäuflichkeit von Kunstwerken aufgegriffen wird, reiht sich daran die Frage nach dem Verbleib dieser.

Für die Ausstellung wird die Variabilität des Raumes aufgegriffen: in Form eines Lagers, als Verweilort von Gegenständen und künstlerischen Arbeiten, einer Präsentation mit Werken aus Privatbesitz und einem über die Ausstellungszeit errichteten Studio, in welchem Fragen zur kuratorischen und künstlerischen Arbeit verhandelt werden.

Die Werke von Anna Lena Anton, Tobias Becker, Benedikt Braun, Christoph Breitmar, Manuel Boden, Archie Chekatouski, Franziska Harnisch, Meike Schulze Hobeling, Imi Knoebel sowie von Julia Carolin Kothe werden in den oben genannten Bereichen im Ausstellungsraumes gezeigt und wabern über dessen Grenze in das Atelierhaus sowie den daran angrenzenden Außenbereich.

»Ich Nicht X«, 2006 von Imi Knoebel lässt sich als werkimmanente Äußerung zu der Serie von Barnett Newman, »Who's Afraid of Red, Yellow and Blue«, deren vier Versionen von 1966 bis 1970 entstanden sind – und wiederum Bezug auf die Geschichte der Kunst und Positionen wie Piet Mondrian, Adolph Gottlieb, Mark Rothko oder Jackson Pollock nehmen - lesen.

So verknüpft Imi Knoebel seine Arbeit mit der Kunstgeschichte der späten
1960er Jahre, die er aktiv mitbegründet hat, aber auch den damals vorherrschenden Strömungen und Gedanken die damit verwoben sind. Ja, warum nicht? Ja? Warum nicht? greift diese Verknüpfung auf unterschiedliche Weise auf: Die Idee einer Arbeit, die modular angelegt sein kann, ist dezidiert in Raum 19 III, 1968/2006 und dessen Varianten – die bis heute im Besitz von Imi Knoebel sind – zu finden, und wird auf die Ausstellung im Q18 übertragen.

Als Objekt ist der Keilrahmen, der Bestandteil von Raum 19, 1968 war, 1989 aus der Installation gelöst worden. Die Arbeit ist nun Teil der Ausstellung im Q18, die in diesem Teil visuell die Vorstellung einer Sammlungspräsentation fasst. Zudem ist Ja, warum nicht? Ja? Warum nicht? eine Antwort und Gegenfrage auf die vorherige Ausstellung »you can´t be pablo, if your work ain´t sellin'«, 22. Juni bis 9. Juli 2023, Q18 - Quartier am Hafen, Köln. Mit dem Keilrahmen, 1968/89 von Imi Knoebel und vor allem den Arbeiten von Anna Lena Anton, Tobias Becker, Christoph Breitmar, Archie Chekatouski oder Meike Schulze Hobeling wird die »Suche nach dem endgültigen Bild« neben der Auseinandersetzung der Möglichkeiten eines gegenstandslosen Bildes fortgeführt und in einen zeitgenössischen Diskurs eingebunden. In der Ausstellung werden neue Themen aufgegriffen, um dabei dennoch auch Stränge aus der vorherigen Ausstellung aufzugreifen.

Über die Schnittstelle kuratorischer und künstlerischer Arbeit: Synergien, kollektive Ideen oder klare Grenzen? Mit Beginn der Ausstellung Ja, warum nicht? Ja? Warum nicht? lade ich Kunsthistoriker:innen, Theoretiker:innen und Künstler:innen zum Austausch über das Verständnis der Arbeit an Ausstellungen ein. Die Form der Teilnahme kann von den beteiligten Personen
frei gewählt werden, beispielsweise in Form von Mails, Briefen, Notizen, Fotos, Videos, Online-Konferenzen, Telefonaten, Skizzen, Zeichnungen oder Gesprächen vor Ort.

Bis zum Ende des Jahres entsteht eine Ansammlung von Worten, Ideen und Diskursen. Für die Ausstellung Ja, warum nicht? Ja? Warum nicht? halte ich eine aktive Beteiligung an der Ausstellung und im Ausstellungsraum offen. Die Teilnahme soll wechselseitig stattfinden, sodass auch die Frage zu einem Austausch oder einer Beteiligung im Allgemeinen möglich ist.

Ja, warum nicht? Ja? Warum nicht? ist im Prozess und wird sich vermutlich erweitern und ändern.

Vernissage
Donnerstag, 31. August 2023, 18 bis 22 Uhr
mit Showing der TANZRESIDENZ

Ultramarine Sway
von TachoTinta
Donnerstag, 31. August 2023, 19 Uhr

Finissage
Sonntag, 17. September 2023, 14 bis 18 Uhr
mit Showing der TANZRESIDENZ

La EnKorsetá
von Sara Blasco
Sonntag, 17. September 2023, 16 Uhr

Roger Rohrbach c/o Q18
Die Ausstellung wird im Rahmen des Kurator:innenprogramms realisiert und durch das Kulturamt der Stadt Köln gefördert.