Eröffnung: FADING FLAMINGOS
Maximilian Mann
MAXIMILIAN MANN
FADING FLAMINGOS
31.08.-06.10.2025
Der Urmiasee im Nordwesten Irans trocknet aus.
Wo noch vor einem Jahrzehnt die Wellen gegen die Dorfmauern schlugen, erstreckt sich heute eine schier endlose Wüste. Schiffe, die einst Menschen von einer Seite des Sees zur anderen brachten, liegen wie gestrandete Wale am Ufer und verfallen. Salzige Winde aus der Wüste breiten sich immer weiter über die Felder der Anwohner:innen aus und lassen die Ernten vertrocknen. Ihrer Lebensgrundlage beraubt, fliehen die Bewohner:innen in die umliegenden Städte und die Dörfer rund um den See sterben aus. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Uferzonen, aber auch durch den globalen Klimawandel hat sich im Iran eine beispiellose Wasserkrise entwickelt.
Der Urmia-See war einst der zweitgrößte Salzsee der Welt, etwa zehnmal so groß wie der Bodensee. Doch innerhalb weniger Jahre ist seine Fläche um 80 Prozent geschrumpft.
Wenn die Katastrophe nicht gestoppt wird, könnten in Zukunft bis zu fünf Millionen Menschen gezwungen sein, die Region zu verlassen.
Der Fotograf Maximilian Mann dokumentiert in seinen ruhigen und poetischen Bildern eine Region im Umbruch. Mit einem sensiblen Blick fängt er die fragile Balance zwischen der Schönheit der Natur und der drohenden Katastrophe ein. Seine Fotografien lenken die Aufmerksamkeit auf eine stille, aber tiefgreifende Umweltkrise, die das Landschaftsbild unwiderruflich verändert.
Maximilian Mann, geboren 1992, studierte Fotografie an der Fachhochschule Dortmund. Er ist Dokumentar- und Porträtfotograf und beschäftigt sich in seinen freien Arbeiten mit der Klimakrise und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Veränderungen. Maximilian Mann wurde unter anderem mit dem World Press Photo Award (2020) ausgezeichnet und seine Arbeiten wurden in nationalen und internationalen Magazinen veröffentlicht. Er ist Gründungsmitglied des DOCKS Collective, wird von der Kölner Agentur LAIF vertreten und ist berufenes Mitglied der DGPh.