Tim Cierpiszewskis künstlerische Aktivitäten konzentrieren sich ausgehend von der konkreten Ausstellungsraumsituation auf die Auseinandersetzung mit der (die Kunst umgebende) Architektur. So entstehen raumbezogene Arbeiten, die sich sowohl dezidiert mit dem jeweiligen Display verschränken, als auch Differenzen zur vorgefundenen Ordnung der Architektur des (Präsentations-) Raums herstellen. Ein vis-a-vis von Kunst und Architektur wird in Stellung gebracht, die Arbeit durch den Raum, der Raum durch die Arbeit ergänzt, weiter gedacht, definiert und umdefiniert, konterkariert, dynamisiert. Dafür nutzt Cierpiszewski, bezüglich der „Inhalts- und Formgebung“, diverse Interessens- und Referenzfelder. So werden beispielsweise modernistische Zukunftsutopien mit zeitgenössischen Science-Fiction-Phantasmen verquickt, Computerästhetik aus der Virtualität in die reale Form überführt und Einflüsse elektronischer Musik und deren Titeln lanciert.

Mathias Kern, 2018