Die Ausstellung „act“ im Q18 in Köln präsentiert etwa 30 internationale Künstler*innen, die die Kuratorin Julia Katharina Thiemann für dieses besondere Ausstellungsformat einlud, neue künstlerische Instruktionen zu kreieren. Dabei liegt der Fokus der sprachlichen Instruktionen auf einem Handeln und Reflektieren der RezipientInnen, die die Handlungsanweisungen ausführen. Hierdurch wird das Verhältnis von KünstlerIn, Werk, RezipientIn, Idee und Ausführung in den Fokus gerückt. Fragen der Autorschaft, Entgrenzung aktueller Kunstformen und kreativer Formfindung konzeptueller Ansätze werden dabei aufgeworfen. Dadurch geraten nicht zuletzt auch Fragen der Betrachterposition und Partizipation in den Blick.

Künstlerische Handlungsanweisungen basieren auf Sprache als Instrument und Material der Kunst. Das Verhältnis von Konzept und Ausführung wird jeweils neu ausgehandelt und ist dabei prozesshaft und situativ von den Anwesenden mitgeprägt. Die Art der Instruktionen dieser Auswahl künstlerischer Arbeiten stellt eine Bandbreite unterschiedlicher Ansätze dar, die jeweils der Arbeitsweise der KünstlerInnen entsprechen. Performativ oder intrinsisch ausgeprägt, mit oder ohne Publikum regen die künstlerischen Instruktionen nicht nur zu Handlungen und Gedanken an, sondern forcieren dabei Reflexionen zu übergeordneten gesellschaftlich sowie individuell relevanten Thematiken, die sich in dieser Künstlerauswahl oftmals auf eine genaue Wahrnehmung des spatiellen und sozialen Umraumes, sowie auf körperliche Erfahrungen, das Verhältnis von Körper und Geist, die Präsenz von Stimme, Bewegungen, Verkörperung und intersubjektive Austauschmöglichkeiten beziehen.