Der leichte Umgang mit den Dingen
Viele Perspek­tiven schaffen Distanz und stabilisieren

Sakir Gökcebag zeigt, was er findet – nicht mehr und nicht weniger. Das bereits Geschaf­fene ist für die Ideen­ent­wick­lung genug. Er löst die Dinge aus dem sie umgebenden Alltag, verfremdet sie, sie verlieren ihre Alltäg­lich­keit und werden zur künst­le­ri­schen Idee. Der Gegen­stand emanzi­piert sich von seiner Funktion und unseren Vorstellungen.

Diese Distanz zu den Dingen trägt eine Wider­stands­kraft in sich. Die Dinge sind weniger bedroh­lich, wenn man sie von vielen Seiten beobachtet und sie sich durch die Umgestal­tung zu eigen macht. Eine Vielzahl von Eindrü­cken scheint auf eine sich ständig erneu­ernde Kreati­vität zu treffen. Die Kreati­vität dient dabei als Ventil.

Sakir Gökcebag bewegt sich darüber hinaus zwischen Spiel und Ernst, zwischen Witz, Gedan­ken­spielen und unseren Assozia­tionen. Schweres erhält so einen freien Raum und darf sich auflösen. “Die aus diesen einfa­chen und alltäg­li­chen Materia­lien entste­henden Objekte und raumgrei­fenden Instal­la­tionen sind geist­reich, origi­nell und spiele­risch, oder mit einem andere Wort: antiaka­de­misch. Sie vermit­teln etwas, das selten vorkommt in der zeitge­nös­si­schen Kunst, sie vermit­teln scheinbar unbefangen Lebens­freude.” Zitat René Block

Es sind vergäng­liche Kunst­werke, die ihre kurzle­bige Existenz einem genauen Schnitt, einer perfekten Anord­nung der geschnit­tenen Teile, Konzen­tra­tion und Irrita­tion verdanken. Denn auch die Tatsache, dass man die Dinge nicht für immer fest zemen­tieren möchte, befreit!