"Nimm den langsamsten Weg nach Hause", fordert uns die Künstlerin Rike Hoppse aktuell mit ihrem Motiv an den Kölner Kunstsäulen auf. "Die Spielsäule", so nennt sie es, zeigt bis Anfang September einen Ausschnitt des Projektes "Real-Life Adventure Game". Mit ihrem Spiel richtet sich die Künstlerin an alle Menschen, die das Gefühl haben, sich in festgetretenen Pfaden zu bewegen. Durch Spielaufgaben für den Alltag möchte Hoppse zum Spielen mit der eigenen Komfortzone und dem öffentlichen Raum anregen. Die Stadt und die Umgebung der Litfaßsäulen sollen so zu einem analogen Spielfeld werden. Das Motiv auf den Kölner Kunstsäulen ist Teil einer Serie von insgesamt vier Spielsäulen mit Aufgaben, die Passant:innen und Interessierte auf der Internetseite www.relag.de entdecken können. Die Aufgaben sind auf den 25 Kunstsäulen in verschiedenen Sprachen sowie in unterschiedlichen Schriftgrößen angebracht, sodass möglichst viele Passant:innen und Fahrradfahrer:innen die Aufgaben wahrnehmen können.

Rike Hoppse, 1992 geboren, schreibt Texte und produziert Filme im Grenzbereich zwischen dokumentarischen und fiktionalen Formen. Neben ihrer filmischen und literarischen Arbeit realisiert sie crossmediale künstlerische Projekte. Aus dem mehrjährigen Projekt "Das Real-Life Adventure Game" entstand bisher ein partizipatives Gesellschaftsspiel für den öffentlichen Raum, ein experimenteller Dokumentarfilm, eine Video- und Rauminstallation und auch ein Postkartenspiel. Hoppse schafft Kunst, die ohne die Idee des Spielens als Startpunkt für Unwägbares nicht auskommt. Der Alltag als Austragungsort kleinster politischer Handlungen und Unterlassungen beschäftigt sie immer wieder. Rike Hoppse studierte von 2012 bis 2016 Philosophie und Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin, anschließend Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien in Köln.