Stefan Römer ist ein konzeptueller Künstler aus Berlin, der seit Jahrzehnten konsequent multidisziplinär mit Fotografie, Film, Sound und Text arbeitet. In der Ausstellung „DeConceptualize – the project“ stellen fotografische Reproduktionen in Form großformatiger Drucke eine Verbindung von Römers aktuellem Projekt mit einigen historischen Arbeiten aus seiner Zeit in Köln her, wo er Anfang der 1990er Jahre u. a. das kunstaktivistische Kollektiv „FrischmacherInnen“ initiierte. Im Mittelpunkt stand die Kritik an antisozialen Entwicklungen wie Ausgrenzung, Rassismus und Verelendung, die nicht zuletzt durch die zunehmende Ökonomisierung der Innenstädte verursacht wurden.

Der Ausstellungstitel „DeConceptualize“ ruft nun zu einer erneuten kritischen Recodierung etablierter Repräsentations- und Diskursformen postminimalistischer und konzeptueller Kunst in der Gegenwart auf. Von konzeptuellen KünstlerInnen ursprünglich erkenntniskritisch intendierte Präsentations- und Gebrauchsweisen von Bild und Sound werden heute vielfach in Ausstellungen unterdrückt oder modifiziert. Der Konzeptualismus verstand sich ursprünglich als eine künstlerische Selbstermächtigungsstrategie, ist nun aber in einem Akademismus und Institutionalismus arretiert.

Stefan Römer verwandelt den Ausstellungsraum des kjubh mittels eines monochrom grauen, umlaufenden Wandgemäldes in ein Diagramm. Auf dem als Display konzipierten grauen Gemälde werden acht Drucke mit Filmstills, die der Filmtrilogie »ReCoder« entnommen sind, sowie Foto-Textmontagen präsentiert.