Anne Arndts künstlerische Setzung ist im besten Sinne aufklärerisch: Durch die Verschiebungeines realen Raumes in den Kunstkontext ist es möglich, sich Mechanismen von Tatdokumen­tation und Opferbetreuung anzuschauen unddas tabuisierte Thema – sexuelle Gewalt – in einen anderen Rahmen, als dem der persön­lichen Betroffenheit, zu reflektieren.

Der Titel "Von Tieren und Pflanzen" ist einem Zitat von Hegel entnommen „Frauen können wohl gebildet sein, aber für die höheren Wissenschaften, die Philosophie und für gewis­se Produktionen der Kunst, die ein Allgemeines fordern, sind sie nicht gemacht. Frauen können Einfälle, Geschmack, Zierlichkeit haben, aber das Ideale haben sie nicht. Der Unterschied zwischen Mann und Frau ist die des Tieres und der Pflanze: das Tier entspricht mehr dem Charakter des Mannes, die Pflanze mehr dem der Frau, denn sie ist mehr ruhiges Entfalten, das die unbestimmtere Einigkeit der Empfindung zu seinem Prinzip erhält (…).“