Bildentstehung als Trickfilm

Ein Bild sind viele Bilder: Lichtspiele im Kunsthafen
Ausstellung mit Malerei, Film und Musik der Künstler Thomas Nolden, Ralf Bohde und Paul Bremen

Welche Prozesse durchläuft ein Bild in der Malerei? Dieser Frage widmet sich der Maler Thomas Nolden in seiner Ausstellung „Ein Bild sind viele Bilder, Lichtspiel“, die am 24. September 2021 um 18 Uhr im Kunsthafen des Kölner Kunsthauses Rhenania eröffnet wird. In Kooperation mit dem Trickfilmer Ralf Bohde stellt er seine Ölbilder filmischen Animationen der Bildentwicklung gegenüber, im musikalischen Gespräch mit Multiinstrumentalist Paul Bremen. Die Ausstellung endet mit einer Finissage am 26. September 2021 um 18.30 Uhr.

Kunst entsteht oft im Verborgenen – in Ateliers, Proberäumen oder Arbeitszimmern, dem Blick des Publikums entzogen. In der Malerei sieht nur der Künstler selbst die vielen Stadien, die sein Gemälde vom ersten Pinselschwung bis zum letzten Farbtupfer durchläuft, bis er es für fertig erklärt und dieses eine Bild für die Öffentlichkeit freigibt.

Prozess der Bildentstehung per Trickfilm sichtbar machen

In seinem aktuellen Ausstellungsprojekt geht der Maler Thomas Nolden einen anderen Weg und legt den Entstehungsprozess von fünf großformatigen Ölbildern aus der Serie „Ein Bild sind viele Bilder“ radikal offen. Gemeinsam mit Ralf Bohde, Animator des Stuttgarter Studios FILM BILDER, formte er die einzelnen Prozessschritte in zahllosen Momentaufnahmen zu einem Trickfilm.

Nolden nennt sein Vorgehen „animistisch“

„Das Ringen um ein Bild zu dokumentieren, hat für mich einen besonderen Reiz“, erklärt Nolden, der die verschiedenen Stadien seiner Bilder zunächst als Bildfolge im Leporello – mit Texten von Wolfgang Ullrich und Wibke von Bonin – und nun filmisch präsentiert. Die im Zeitraffer dargestellte Bildfindung in Form von Übermalungen und anderen Metamorphosen sieht er als Belebung von etwas Statischem – ein Ansatz, den der in Köln geborene Maler „animistisch“ nennt, denn der Betrachter erlebt auf der Leinwand, wie die Figuren und der in Lagen schräger Pinselstriche aufgetragene Farbraum sich langsam verwandeln. Dabei assoziiert der Maler auch zu Motiven der Kunstgeschichte. Jedes Bild steht für sich selbst und ist dennoch gleichrangiger Teil eines Ganzen. „Das Bild ist erst dann fertig, wenn es mich überrascht. Wenn das Bild mehr leistet, als ich bewusst formulieren kann“, so Nolden.

Im Dialog mit der Malerei – Paul Bremen

Teil der aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Rhenania ist der Geiger Paul Bremen, der zur Eröffnung und zur Finissage mit Kompositionen, Loops, Improvisationen und vorproduzierten Klängen in einen musikalischen Dialog mit den Bildern Noldens tritt

Veranstalter: Kunsthaus Rhenania Bayenwerft e.V., (Projektleitung: Julia Majewski)