Die Künste leihen den Unternehmungen der Herrschaft oder Emanzipation immer nur das, was sie ihnen leihen können, also das, was sie mit ihnen gemeinsam haben: Positionen und Bewegungen von Körpern, Funktionen des Wortes, Verteilungen des Sichtbaren und des Unsichtbaren. Die Autonomie, derer sich die Künste erfreuen, und die Subversion, die sie sich zuschreiben können, beruhen auf derselben Basis.
(J. Rancière: Die Aufteilung des Sinnlichen, 2000)

Der Kurator Michael Stockhausen lädt zur Gruppenpräsentation "Die Aufteilung des Raumes" mit Künstlern aus Leipzig, Köln und Essen ein. Unterschiedliche Medien wie Künstlergenerationen begegnen einem in und außerhalb des Q18. Der Ausstellungstitel fungiert dabei als Leitmotiv auf verschiedenen Ebenen:

  1. Wie lässt sich die Frage nach der Aufteilung des Raumes in einen Parcours spürbarer Schnittstellen überführen – Schnittstellen zwischen privat und öffentlich, außen und innen, zwischen Ich und Gemeinschaft, Kunst und Nicht-Kunst?

  2. Wie geht ein Kunstwerk mit dem Raum um? Welchen nimmt es sich, wie teilt es ihn ein? Greift das Werk in den Betrachterraum, durchkreuzt es die Gebiete von Ich oder Wir?

  3. Wie ist der Raum der Kunst unterteilt? Was bedeutet es, mit dem Label „junger Künstler“ oder posthum ausschließlich über seine Werke am Diskurs teilzunehmen?

Grundlegende Fragestellungen, welche die Ausstellung nicht nur konzeptuell begleiten, sondern in den gezeigten Kunstwerken konkret reflektiert werden. Auf installative, performative, malerische oder skulpturale Weise gehen diese eine „Aufteilung des Sinnlichen“ ein, die über die jeweiligen künstlerischen Positionen hinaus bestenfalls auch als eine Gemeinschaft im Raum erfahren wird.