CROLLO DI FORMA, wörtlich übersetzt mit Zusam­men­bruch der Form, weckt Assozia­tionen an Raum und Leere. Leere meint hier vor allem die Erinne­rung an etwas Dagewe­senes. Den Resonanz­raum, den ein Objekt hinter­lässt, nachdem es entfernt wurde, oder eine Person, nachdem sie gegangen ist.
Raum und Leere greifen das Werk von Olbricht universal. Seine Setzungen, seien sie trans­por­tabel oder in situ, kommen mit wenigen Materia­lien und formalen Mitteln aus. Seine Formen verlangen nach einer Entspre­chung, nach einem Äquiva­lent im Raum. Sei es sich auf eine andere Form oder Person bezie­hend, oder sich ins Verhältnis zu räumli­chen Dimen­sionen verhal­tend. Olbricht verhan­delt somit einen komplexen, dialo­gi­schen Prozess, an dem wir als Betrachter*innen visuell und körper­lich parti­zi­pieren können.

Text von Benjamin Suek