Seit Anfang November 2020 ist auf den Litfaßsäulen das Projekt „Meine nackten Zahlen“ von Dawid Liftinger plakatiert. Liftinger wirft einen nüchternen Blick auf seine eigene Ausstellungstätigkeit seit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn, insbesondere die dazugehörigen Honorare, und thematisiert damit auf lakonisch-pointierte Weise eine ganz existenzielle und fundamentale Bedingung künstlerischen Schaffens, nämlich die Notwendigkeit einer angemessenen Vergütung von Künstlerinnen für die Nutzung ihrer Werke in Ausstellungen. Dawid Liftinger listet sachlich auf, wie viel er „in 8 Jahren Kunst mit 34 Ausstellungen auf 4 Kontinenten in 14 verschiedenen Städten“ verdient hat. Und das Fazit, das handschriftlich schwarz auf weiß auf den Litfaßsäulen gezogen wird, ist ernüchternd. Unterm Strich, so lässt sich auf den Säulen eindrücklich nachvollziehen, zahlt sich Kunst und Kultur für Kulturschaffende nicht aus. Nur 5% der bildenden Künstlerinnen in Deutschland können von ihrer Kunst leben.

Weitere Informationen sowie Leitlinien zur Ausstellungsvergütung (Deutschland) unter:
~> bbk-bundesverband.de/beruf-kunst/ausstellungsverguetung
Leitlinien zur Ausstellungsvergütung + Honorarrechner (Niederlande):
~> kunstenaarshonorarium.nl/en

http://www.dawidliftinger.com