Jens Thiele aus Münster hat eine spezielle Collagetechnik entwickelt, in der er mit Papierelementen aus Hochglanzmagazinen eine extrem malerische Wirkung erzielt. Seine fragmentierten und zerstörten Gesichter changieren zwischen Schönheit und Schrecken. Auch die Kölner Künstlerin Dorrit Nebe arbeitet mit vorgefundenen Materialien, mit ausrangierten Stofftieren, Nippes- oder Madonnenfiguren, die sie überarbeitet, verfremdet, mit grotesk modellierten Köpfen ergänzt und sie dann auf alte Beistelltischchen oder Sockel montiert, dass sie den Betrachter irritieren und verstören. Die Arbeiten beider Künstler treten in dieser Ausstellung in ein Spannungsfeld, das Fragen nach der Möglichkeit und Unmöglichkeit des gegenseitigen Anschauens aufwirft. Auch die vorbeigehenden Passanten am Ebertplatz werden durch die Intensität der Arbeiten und die Elemente von Störung und Verunsicherung der Wahrnehmung in dieses Netzwerk nicht gelingender Kommunikation hineingezogen.