Ein immer wiederkehrendes Thema in der Arbeit von Antonia Gruber ist die Visualisierung innerer Konflikte, sowie die physische und psychische Fragilität des Menschen. Der Fokus liegt auf dem von der Öffentlichkeit absichtlich verborgenen Teil. Die Erkundung und Darstellung innerer Zustände steht jeweils im Bezug zur Materialität.
Die Arbeit BIPOLAROID DISORDER_2021 erzählt zwei Geschichten, die einander durchdringen. In dieser Arbeit spielt Antonia Gruber mit der Wahrnehmung und führt den Betrachter mit einem gezielten Perspektiv-Wechsel, Deformationen und Abstraktionen in die Irre. Die Arbeit tangiert zwischen digital und analog. Die Polaroids wurden zuvor eingescannt und mit Hilfe eines Computerprogramms zu einem Gesamtbild zusammen gesetzt. Aus der Ferne bilden die Polaroids pixelgleich ein großes Bild. Die einzelnen Polaroids, zeigen Körperpartien, bedrohliche Schatten und immer wieder Hände. Mal in Abwehrhaltung, mal aggressiv nach den Körperteilen greifend. Die zu sehenden Motive scheinen sich zu wiederholen, auf Grund der technischen Gegebenheiten der Polaroid Kamera, stellt Antonia Gruber damit auf experimentell-radikale Weise die Reproduzierbarkeit des Bildes in Frage.