Camillo Grewe überzeugte die Jury des Friedrich-Vordemberge-Stipendiums durch seinen freien Umgang mit Materialien, Techniken und Medien innerhalb seiner Arbeit zu klassischen Fragestellungen der Bildenden Kunst. Mit dem Eindruck eines spielerisch verorteten Prozesses, der Suche nach Neuland hält er die Möglichkeit für Entdeckungen offen und weckt Neugier, die sich auf die Betrachter überträgt.
Grewe zeigt eine sehr eigenständige Bildwelt, mit starken experimentellen und theatralisch-narrativen Ansätzen, die sich in seinem spartenübergreifenden Schaffen (Musik) fortsetzt.

In der artothek werden Skulpturen mit mehr oder weniger ausgeprägtem figürlichem Bezug zu sehen sein. Sie setzen die Kernakzente innerhalb einer Rauminstallation, die mit opulenten Details erzählerische Ansätze verfolgt und gleichzeitig sachlich abstrakte Überlegungen zur Rolle von Skulptur und Sockel, Bild und Rahmen, Figuren im Raum verhandelt. Einfache Materialien wie Pappiermaché, gehäkelte Netze und Kleiderbügel wachsen zu Objekten, die in der Bewegung erstarrt scheinen oder denen jede Energie verloren gegangen ist. Große Stofffiguren werden in ihrer Erschöpfung jenseits der außenwirksamen (Selbst)Darstellung überrascht. Der Künstler ist in einem Portrait nur noch als ferne Erinnerung an seine schöpferische Rolle präsent und überlässt seine Werke sich selbst.

Die Eröffnung findet als Soft Opening von 16 – 21 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.