GLASMOOG zeigt vom 8. Februar bis 3. März 2018 mit "Archipiélago" ein unsystematisches Archiv zu Fragen des Postkonflikts in Kolumbien, das gleichermaßen als Ausstellung, Treffpunkt und Informationsraum konzipiert ist. Archipiélago versteht sich außerdem als eine konzeptuelle Erweiterung zu dem von der KHM in Zusammenarbeit mit der Universidad Nacional de Colombia, Bogotá (UNAL), organisierten Symposiums zu Rolle und Erfahrungen von Künstlerinnen und Filmemacherinnen in Kolumbien in der Übergangsphase vom bewaffneten Konflikt zur Friedenssicherung.

Ausgehend von Édouard Glissants Definition des „archipelischen Denkens“ als einer „neue[n] Art des Denkens, das intuitiver, anfälliger, bedrohter ist, dafür aber eingestimmt auf die Chaos-Welt und ihre Unvorhersehbarkeit […] aber auch auf eine Vision des Poetischen und Imaginären auf der Welt [verweist]“[1], versammelt Archipiélago in GLASMOOG künstlerische Positionen zu territorialen Fragen, zum Stadtbild sowie zur Geschichte des Landes. Text-, Bild-, Klangmaterial und Objekte werden zu einem rhizomatischen Beziehungsgeflecht verwoben, das ein horizontales, nicht zentriertes Denken ermöglicht. Archipiélago fungiert als Echoraum, in dem künstlerische Arbeiten, Dokumentationen, Filme sowie andere Materialien und Informationen zu den Symposiumsbeiträgen Widerhall finden.

[1] Édouard Glissant, Kultur und Intensität: Ansätze zu einer Poetik der Vielfalt, Heidelberg 2005, S. 76.

Abb. aus: Navid Razavi, [Ground] Zero, 2016, 3-Kanal-Videoinstallation