Elizabeth Schroeder zeigt in der artothek – Raum für junge Kunst eine Serie von großen Skulpturen.

Voluminöse Körper lauern auf ihren Sockeln wie überdimensionierte Organismen oder Organe. Die schweren, amorphen Formen sind aus durchgefärbetem Wachs entwickelt und lassen mit ihrer differenzierten Farbigkeit räumliche Malerei entstehen. Glatte, leicht glänzende Oberflächen wandeln sich zu tief gefurchten Partien und umgekehrt. Es entsteht eine Dynamik aus lustvoller Schönheit und abstoßender Offenheit, die den Wunsch nach Berührung weckt und im gleichen Zuge vor dieser Vorstellung zurückweichen lässt.

Elizabeth Schroeder beschreibt den Entstehungsprozess so: „Als Analogie zum organischen Körper und seinen Metamorphosen erfinde ich Formen, deren Wachstumskräfte und Spannungen sich langsam von innen nach außen dehnen, zerren, wölben und überhängen. Eine Außenhaut entsteht mit glatten und aufgebrochenen Zonen.” Diese sinnliche Annäherung über das handwerkliche Entwickeln nach außen greift auch der Titel der Ausstellung auf.

Palpation bedeutet in der Medizin die Untersuchung von unter der Körperoberfläche liegenden Organen durch Abtasten und Befühlen.

Elizabeth Schroeder, geboren 1965 in Hamburg, aufgewachsen in Santiago de Chile, studierte Bildende Kunst, Fachgebiet Bildhauerei an der Universidad de Chile (Diplom). Sie lebt und arbeitet seit 1991 in Köln.