Ulrike Schulze führt den Betrachter gerne in die Irre, so auch bei dieser Ausstellung mit dem Titel “Die Jagd”. Ist hier Jagd Gemetzel oder ritualisierte Sozialplastik?
Das Prinzip, dass das, was wir erwarten, nicht das ist, was wir bekommen, lässt sich auch auf Ulrike Schulzes Arbeiten übertragen. Ihre Werke sind aus Materialien, die anscheinend wertlos sind oder als Reststücke formal dem Zufall überlassen wurden. Die Künstlerin inszeniert ihre Arbeiten, als seien sie abgestellt und vergessen worden. Etwas Beiläufiges, Absichtsloses haftet ihnen an. Aber gehen Sie der Künstlerin nicht auf den Leim. Tatsächlich handelt es sich bei den Präsentationen von Ulrike Schulze um präzise Inszenierungen im Raum.
Ulrike Schulze ist Bildhauerin. Ihre Skulpturen bestehen aus Ton bzw. Keramik, aus Rohspanplatten und Restmaterialien, die eine eigene, spröde Ästhetik entwickeln. Stabilität trifft auf Fragilität, Massigkeit von Material und Form wird durch zarte, scheinbar beiläufig entstandene Oberflächenstrukturen aufgefangen und das einzelne Objekt bindet sich als Fragment in ein ganzheitliches Raumverständnis ein.

Die Ausstellung „Jagd“ ist bis zum 23. November 2019 in der artothek zu sehen.