Okka-Esther Hungerbühler zeigt in ihrer Ausstellung „Der Borkenkäfer“ Skulpturen und Gemälde in einer ortsspezifischen Installation in der artothek – Raum für junge Kunst.

Der Borkenkäfer frisst sich, zunächst unbemerkt, durch die Wälder und sorgt auf lange Sicht für Chaos und Untergang der installierten Ordnung im Forst. Für die wirtschaftliche Nutzung optimierte Anpflanzungen wandeln sich durch Klima und Windeinbrüche beschleunigt zu einem desolaten Haufen wirr durcheinander gestürzter Baumstämme. Ähnliche Störungen und sich auflösende Systeme kreiert Okka-Esther Hungerbühler in ihren Arbeiten.
Gemälde mit figurativen Alltagsszenarien verlieren ihre räumliche Stabilität durch stürzende Linien und Flächen, die die Künstlerin bewusst als Element der Auflösung einer herkömmlichen Bildordnung einsetzt. Dargestellte Inhalte geraten dabei genauso ins Wanken, driften auseinander und zersetzen die gestaltete Form.

Eine Skulptur mit dem Titel „Beruf und Karriere“ ist Form und Typ zugleich. Gehetzt, wie auf dem Sprung steht sie in der Mitte des Raumes, beobachtet von der Skulpturenreihe „Einer wird’s werden“ aus Pappmaché und Geschenkpapier, die von der Empore herunterschaut. Auch diese Skulpturen sind Typen in reduzierter Form, Stellvertreter*innen einer potenziellen Gesellschaft. Eine animatronische Skulptur – STEFFI – interagiert mit den Besucher*innen: bei Annäherung entwickelt sie ein geräuschvolles Eigenleben.